Spurenkreis

Kunst in all ihren Facet­ten & Genre, braucht einen Raum! Einen Raum um geschaf­fen wer­den zu kön­nen, einen Raum um zu erschei­nen und sich zu ent­fal­ten, einen Raum um mit den Men­schen in Ver­bin­dung tre­ten zu kön­nen… Das ist der Spurenkreis. Kunst hin­ter­lässt Spu­ren der Men­schen, im Kreis der Schaf­fen­den & der Betrach­ter liegt Begeg­nung… Dies ist ein Raum der Begegnung. Ent­de­cken Sie die ver­schie­de­nen Spu­ren, fin­den Sie sich ein, betrach­ten, hören und lesen Sie.

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Im Gespräch mit R. Rehahn
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Im Gespräch mit R. Rehahn

Für ein weiteres Gespräch in unserer Interview – Reihe mit Künstlern, Autoren und Mitarbeitern des Spurenkreises, haben wir uns mit dem Künstler und Autor R. Rehahn unterhalten. Er beantwortet Fragen über den Ursprung seiner Kunst & zitiert berühmte Autor / Innen, die das Schreiben, die Kunst & die Arbeit auf wundersame Weise beschreiben.

Herr Rehahn, seit wann beschäftigen sie sich mit dem Schreiben, der Musik und der Kunst an sich?

Das Interesse dafür liegt, wie bei so vielen Künstlern, tief in der Kindheit, aber so richtig begonnen, habe ich in der Teenager – Zeit. Ich glaube, weil mir hier zum ersten Mal die sprachlichen und geistigen Werkzeuge zur Verfügung standen. Ich sehe diese Tage, oft als Zeit des Erwachens!

“Es ist notwendig zu schreiben, wenn die Tage nicht ohne Sinn verstreichen sollen. Wie soll man sonst das Netz über den Schmetterling des Augenblicks streifen? Denn wenn der Augenblick vergeht, ist er auch vergessen; die Stimmung ist dahin; das Leben selbst ist dahin. Hier punktet der Autor über seine Mitmenschen: er fängt den Wandel seines Geistes ein.”

Frei übersetzt nach Vita Sackville-West

Die Musik war mir ebenfalls ein ständiger Begleiter seit den Kindertagen, ich bekam Gesangsunterricht und mir schwebten ständig Melodien im Kopf herum.

In jungen Jahren, begann ich zu schreiben um Dinge zu verarbeiten oder Gedanken und Gefühle vor mir auszubreiten. Am Anfang in einem Tagebuch, aber dies wandelte sich bald in die konkreten Versuche, Geschichten, Texte für Lieder, Verse oder auch Theaterstücke zu schreiben. Anstatt also einfach nur die Realität wieder zu geben, erwuchs in mir der Wunsch einer Transformation der Dinge in etwas kunstvolles, stilisiertes.

“Große Kunst wurde aus großen Schrecken, Einsamkeit, Hemmungen, Unsicherheiten geboren und sie balanciert diese stets aus.”

— Frei übersetzt nach Anais Nin

Was inspiriert Ihr Schreiben bzw. Ihre Kunst?

Einfach gesagt, das tägliche Leben, die innere Empfindungs- und Geisteswelt. Darüber hinaus die Erfahrungen der Existenz. Das Schreiben begann wie gesagt als Ausdruck und das ist bis heute so geblieben! Es gibt viele Themen, die mich interessieren und denen ich mich immer wieder widme. Der Liebe, der Sinnsuche, Aspekten wie die Vergänglichkeit oder Augenblicke, die wie ein kleines Universum sind. Daneben auch Gefühlszustände, Gedanken, das Kunstschaffen, die Spiritualität, der Glaube u.v.m.

“Große Literatur sollte dem Leser etwas Gutes tun: seine Wahrnehmung anregen, auch wenn sie unempfänglich ist, und seine Urteilskraft schärfen, wenn auch schonungslos, und die Rohheit seiner persönlichen Meinungen mildern.”

Frei nach A. E. Hausmann

Ich selbst drücke dies auch durch zwei Begriffe aus der Bibel aus: 

Der Zungen- und Prophetischen Rede – d.h. die Kunst dient der eigenen Heilung, trachtet aber auch danach dies für andere zu tun. Ich versuche in allem einen tieferen Sinn einfließen zu lassen, aber jeder nimmt ein Werk anders auf. Manche möchten einfach nur schauen, andere tiefer blicken – für sie alle soll etwas bereit stehen, nur darauf wartend, auch entdeckt zu werden.

Welche Kunst- oder Stilrichtungen mögen oder bevorzugen sie?

Dies ist eine sehr schwere Antwort, da für mich alle Kunst- und Stilrichtungen stets miteinander verknüpft waren. Aus einer Empfindung oder einem Gedanken heraus, entstehen Texte, zu denen ich oft Musik (als Begleitung oder Lied) höre und im gleichen Augenblick, sehe ich eine visuelle Umsetzung vor mir, die ich auch selbst umsetzen möchte. Vor einiger Zeit las ich einen Blogeintrag eines Musikers, der wunderbar beschrieben hat, wie ich in dieser Hinsicht empfinde.

“Künstler beschränken sich oft auf eine Kunstform. “Ich bin ein Musiker,” oder “Ich bin ein Maler,” mögen sie vielleicht sagen. Und darin mag viel Wahrheit liegen. Doch es gibt andere Künstler, die niemals nur einem Pfad folgen könnten. Dies sind die Künstler, die sich in verschiedenen Formen ausdrücken müssen. Sie mögen vielleicht nicht absolut perfekt in jeder Kunstform sein, der sie folgen, aber sie müssen es dennoch tun. Sie müssen kreativ leben. Dies ist ein Drang, den allein das Unterbewusstsein kennt. Es ist ein Drang, der nicht in Frage gestellt werden kann, dem man jedoch folgen muss. Wenn Du kreativ bist und fühlst ein Bild zu malen, dann um Himmels Willen, male. Wenn Du zur Gitarre greifen musst um ein Lied zu schreiben, selbst wenn Du noch nie eine Seite gezupft hast, lerne besser wie es geht. Unterdrücke diese Bedürfnisse nicht; sie sind Deine innere Stimme. Sie sind Du, in Deiner Essenz.”

Frei nach einem unbekannten Musiker

Alle Stile sind bedeutsam, auch wenn dadurch manchmal die Konzentration fehlt. Natürlich ist die Arbeit auch immer Projektbezogen und dadurch gibt es ja dann doch einen Schwerpunkt auf ein Musikstück oder Buch etc. Das Theater war lange Zeit ein Weg mit dem ich mich intensiv beschäftigte, weil alle Aspekte verknüpft werden können. Und wird auch in Zukunft ein deal für mich sein, dem ich mich weiterhin widmen möchte.

“Sei stets ein Poet, selbst in der Prosa.”

Frei nach Charles Baudelaire

Dies trifft so sehr auf mich zu oder zumindest ist es die Richtung, die ich seit langem verfolge.Meine Erzählungen sind im Grunde eher lange Verse in Prosaform, meine Theaterstücke epische Gedichte. Ich glaube, die Sprache findet in der lyrischen Dichtung ihren höchsten Ausdruck, ihre innigste Schönheit. Ich nenne es die “Art des Feinen”.

Was war der Auslöser für Sie, einen eigenen Verlag zu gründen?

Wenn man so lange schreibt, wie ich, ohne wirklich etwas zu veröffentlichen, dann werden die eigenen Geschichten und Texte, wie eine schwere Last, die immer weiter zunimmt. Und es entstehen neue Texte, wortwörtliche Seelenstapel. Meine Erfahrungen der Publikation, begrenzen sich auf das Theater und auf eine Art Journal, in Englisch, aus dem das Spurenjournal hervorging.

Ich frage mich oft, warum ich manche Erzählungen oder Texte nicht einfach an einen Verlag geschickt habe und die Antwort darauf ist oft, die gewiss allen Autoren inne wohnende Unsicherheit, sicher resultierend aus einem tiefen Gefühl der Angst vor Ablehnung, welches ich, was mein Schreiben angeht, in jungen Jahren auch erfahren habe, mich allerdings nicht davon abbringen konnte, es weiterhin zu versuchen, an meinem Handwerk & meiner Schöpfung zu arbeiten.

Ich blicke auf die Texte der jeweiligen Zeit und wundere mich, ob sie hierher, in die heutige Zeit, passen. Im selben Augenblick, wie bereits zuvor erwähnt, hat mich immer der gesamte Schaffensprozess interessiert, auch wenn ich mich oft, nur auf die Kunst selbst konzentrieren möchte. Dies begann im Theater, als Verfasser des Stückes und seiner Musik, in der Arbeit an Dramaturgie und Regie der Inszenierung und in der Interpretation als Spieler der jeweiligen Figur. Und im literarischen Bereich in Ideen für Formate: einem Magazin oder Buch und dem Traum diese zu publizieren.

Am Ende sind es also all diese Aspekte, die mich zur Gründung des Verlages bewegt haben! Anstatt mein Schicksal in die Hände anderer zu geben, dachte ich, das übernehme ich lieber selbst, aber diese Entscheidung ist nur der Anfang, denn ich bzw. wir haben schnell gemerkt, wie schwierig und komplex dieser Weg ist.

Der Verlag begann als Idee für die eigenen Bücher, im Interesse an all diesen Arbeitsprozessen, die für eine Veröffentlichung notwendig sind und meine Natur lässt es nicht zu, mich diesen Dingen leichtfertig zu widmen. Darüber hinaus, dachte ich irgendwann während der Vorbereitungsphase, wenn ich all das Wissen und die Erfahrungen um die Verlagsarbeit und Bucherstellung zusammentrage, warum nur für uns bzw. mich allein? Und so begann sich die Idee zu formen, vielleicht auch die Bücher anderer zu verlegen, zumal dies mit den Gedanken um den Spurenkreis einher ging.

Der Verlag, seine Imprints & dieser Kunstkreis sollen also zur Heimstatt für viele Bücher, Texte & Werke werden.

Vielen Dank für das interessante und ausführliche Gespräch.

Danke ebenfalls. 


Anmerkungen der Redaktion

Ein weiteres Gespräch über seine Rolle als Herausgeber des Spurenkreis Verlages / der Spurenpresse ist bereits hier erschienen.


Profil

Kunst in all ihren Facet­ten & Genre, braucht einen Raum! Einen Raum um geschaf­fen wer­den zu kön­nen, einen Raum um zu erschei­nen und sich zu ent­fal­ten, einen Raum um mit den Men­schen in Ver­bin­dung tre­ten zu kön­nen… Das ist der Spurenkreis. Kunst hin­ter­lässt Spu­ren der Men­schen, im Kreis der Schaf­fen­den & der Betrach­ter liegt Begeg­nung… Dies ist ein Raum der Begegnung. Ent­de­cken Sie die ver­schie­de­nen Spu­ren, fin­den Sie sich ein, betrach­ten, hören und lesen Sie.