Spurenkreis

Kunst in all ihren Facet­ten & Genre, braucht einen Raum! Einen Raum um geschaf­fen wer­den zu kön­nen, einen Raum um zu erschei­nen und sich zu ent­fal­ten, einen Raum um mit den Men­schen in Ver­bin­dung tre­ten zu kön­nen… Das ist der Spurenkreis. Kunst hin­ter­lässt Spu­ren der Men­schen, im Kreis der Schaf­fen­den & der Betrach­ter liegt Begeg­nung… Dies ist ein Raum der Begegnung. Ent­de­cken Sie die ver­schie­de­nen Spu­ren, fin­den Sie sich ein, betrach­ten, hören und lesen Sie.

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Das Ringen mit dem Leben – das Überleben in der Kunst
Spuren

Das Ringen mit dem Leben – das Überleben in der Kunst

Inmitten eines der tiefsten Täler und düstersten Tage meiner Existenz, da alles zu Ende gehen scheint, so Vieles brach liegt oder gen Scheitern neigt, flammt ein Funken Hoffnung auf, eine Stimme in mir, eine Fantasie, welche einen Gedanken des Agierens aufgreift, den Fächer in die Hand zu nehmen und wenigstens einmal allein öffentlich zu spielen, um von diesem Moment einen Neuanfang zu finden.

»Warum hast Du niemals aufgegeben?«

Fragte mich die Stimme in einem Gespräch, da ich endlich an einem Punkt im Leben als Mensch und Künstler zu sein schien, an welchem ich im Fluss der Schöpfung zu wandeln schien.

»Ich war oft verzweifelt, wollte alles hinwerfen, doch fehlte mir etwas auf das ich zurückfallen konnte. Arm an Mitteln und Alternativen für einen anderen Weg, begannen meine Gedanken stets um den Weg der Kunst, die Realisierung dieses oder jenes Projekts zu kreisen. In einem besonders schlimmen Augenblick, war es dann erneut so… Wenn mir nur eine Erscheinung gelänge, irgendwie, zusammen mit dem Weiterarbeiten an den Manuskripten, sie zu formen und an ihnen zu feilen, bis sie einer Veröffentlichung würdig wären, denn vielleicht waren diese Tage nur dafür bestimmt, nicht um sie mit den voreiligen Gedanken und Hoffnungen zu füllen und zu erschweren, aber um voranzukommen, ja, dann würde ich womöglich an Momentum gewinnen und diese Bewegung in ein geregeltes Schaffen, einen lebendigen Pfad der Schöpfung, umwandeln können.«

Und abseits dieses Traumes, in der Wirklichkeit jenes Tages, da ich mir mit Vollendung aufs Neue eines meiner für mich wichtigsten Manuskripte vornahm, um die Arbeit daran weiter voran zu bringen und eine Textstelle fand, die von der Fähigkeit des Schülers folgsam zu agieren erzählte, anstatt sich wie sein Meister früher, in endlosen Zweifeln, Überlegungen und inneren Debatten zu verlieren.

Agieren“ war der Schlüssel, „Sein und Tun, nicht Nachdenken und Konsumieren”, wie im Pfad in den Kreis beschrieben.

Und so erwacht eine fast vergessene, lichte Empfindung in mir, die sich den Rest des Tages fortsetzt, in diesen Eintrag fließt und auch ein längerer Teil des Gespräches mit meinem guten Freund wird, einem Treffen von dem ich nun heimkehre.

RR, 28.05.2016


Der Abendhimmel über dem Ort…