In der Spiegelung des Teiches
“Vor den Abgründen fliehend, der schweigenden, ersehnten Blüte Traurigkeit, trugen meine Füße mich bis hinein, als die Nacht einbrach in Stille. Hier unter diesem Baume, will ich mich endlich niederlassen nun. Seine prächtige Krone wird mich schützen, Halt geben sein mächtiger Stamm und seine lieblich duftende Blüte hülle sanft mich ein und schenke mir süße Träume. Bis in die Nacht hinein trugen meine Füße mich, hier nun auf dem weichen Grase will ich sanft mich betten. Mein Bewußtsein senkt nach innen sich, folge schweigend jenem Traume. Jenem Traume…” – Schlussverse aus dem Poem „Vom Einbruch der Nacht bis hin zur Dämmerung des Morgens“ (R.Rehahn, 1999)
Über dem Traum, den Baum des Lebens zur Blüte zu bringen, verloren mein Blicke sich in der Spiegelung des Teiches, in der Reflexion seiner Äste und Zweige und Blätter, die über Äonen verdorrten, bis alles verwelkt und abgestorben war.
“Auf den Grund dieses Teiches, vermag ich nicht zu schauen… Ob er zu trübe ist und darum meine Sicht verhüllt? Ist es ein trüber Schleier über meinen Augen, der des Teiches Klarheit vor mir verbirgt? Ist es gar die Dunkelheit und des Mondes fortwährendes Schweigen? Oder des finstren Waldes Dickicht? Ja, ist es gar des Abgrunds tiefe Leere, in die immerfort ich blicke? Der Abgrund ist’s… Drum stürze ich mich endlich hinein!” – Nachtszene der Reisenden am Teich aus dem Gleichnis „Ein Blütenzweig“ (R.Rehahn, 1999)
Erhebe den Blick in den Himmel:
Dort, wo Erkenntnis, Klarheit und Wahrheit sind…
RR, 19.06.2016