Mit verschlossenen Sinnen (blind – taub und stumm)
In einer Situation, da man miteinander sprechen, Diskurs führen und sich austauschen müsste, herrscht ein Klima der Ablehnung jeglicher Diskussion im Lande, sobald die Stimmen zu kritisch sind, das scheinbar Falsche auf diese oder jene inakzeptable Weise formulieren.
Warum aber müssen Kritik, wie auch immer in Worte gefasst, Menschlichkeit, Hoffnung, gute Absichten oder Veränderungsbereitschaft ausschließen?
Wer kann sich selbst dazu deklarieren, ja nahezu aufschwingen, vollkommen im Recht und auf der richtigen Seite zu sein, wo doch jeder weiß, wie schwer diese Einteilung im Leben oft ist!
Es geht nicht voran, weil nicht mehr miteinander gesprochen, sich ausgetauscht und zugehört wird, nur noch ausgeteilt, von vornherein verdammt und in elitärem Auftreten, jegliche Chancen auf Verbesserung vertan werden.
All dies führt zum Ende des Humanismus, der Mitmenschlichkeit, ja der Demokratie selbst, wenn Augen, Ohren, Münder und Sinne verschlossen sind.
Sind wir mittlerweile so verstockt, dass wir nur noch in falsch oder richtig einteilen, nicht länger die Wahrheit erkennen und nicht begreifen, wie eine böse Saat gesät wird, auf verdorrenden Feldern vor brennenden, zerstörten Häusern, in denen die Einwohner zuschanden kommen?!
DkS, 14.08.2016