Irrsinn, Berufung oder Wunschtraum
Ein weiteres, neues, Fragment aus einer unveröffentlichten Erzählung… Diesmal, ein Monolog des Protagonisten, über verlorene Träume, Ängste, aber auch Hoffnung & Aufbegehren, angesichts schier auswegloser Umstände.
Nach all der Zeit, all den Träumen, dem Gefühl nicht genug getan zu haben, all den Versäumnissen. Schlaflos in der Nacht, Musik im Geiste, liege hoffend ich wach. Doch noch zu meistern, was mir still vorschwebt. Zu verwirklichen, was rastlos in mir lebt. Und nicht zu vergehen scheint, hier und da nur schlummert. Aber nimmer im Keim kann erstickt werden, bis ich verlass diese Erden.
Irrsinn oder Wunschtraum?! Warum lass ich’s mir nicht verbauen?! Irrsinn oder Wunschtraum?! Warum hoffe ich noch immer, auf das Wachsen dieses Baumes?! Der doch nur ein kümmerlicher Sprössling, Noch immer, nach all den Jahren, gefühlt und vielleicht auch in Wirklichkeit, nicht ausreichend genug gewachsen ist. Doch in die Höhe drängt, Wurzeln schlagen und Zur Blüte gebracht werden will. Lieber möcht’ ich sterben, als stimmlos zu vergehen.
Aber warum, frag‘ bitter ich mich, warum bleib’ ich dann stehen.
Schreibe nicht weiter, komponiere nicht, friste stumm und still meine Tage.
Übe zu wenig, plane zu viel.
Weder suche ich nach Möglichkeiten, noch schicke ich die Dinge in ihre Bahnen…
Irrsinn oder Wunschtraum?! Warum lass ich’s mir nicht verbauen?! Irrsinn oder Wunschtraum?! Warum hoffe ich noch immer, auf das Wachsen dieses Baumes?! Der doch nur ein kümmerlicher Sprössling, Noch immer, nach all den Jahren, gefühlt und vielleicht auch in Wirklichkeit, nicht ausreichend genug gewachsen ist. Doch in die Höhe drängt, Wurzeln schlagen und zur Blüte gebracht werden will. Lieber möcht’ ich sterben, als stimmlos zu vergehen. Aber warum, frag‘ bitter ich mich, warum bleib’ ich dann stehen.
Zu viel geht mir durch den Kopf, endlos fern ist das Ziel!
Kümmere mich nur um die Werke andrer Leute.
Widme mich der Sache nicht genug, schweife umher, spring nicht auf den Zug.
Doch vielleicht ist der längst schon abgefahren…
Vergeude Zeit mit nutzlosem Zeug, raube mir selbst die Kraft, auf, dass mein Rücken sich beugt.
Schaffe tagsüber zu wenig, weil zerstreut, kraftlos und ohne Disziplin ich bin.
Zumal das totenstille, finstere Ungeheuer in mir, mich innerlich verzerrt, verängstigt & vom Leben fernhält, wie ein scheues und gequältes Tier.
Vielleicht ist der Ast nach dem ich greife, auch zu hoch, ja womöglich weit im Himmel…
Das Verlangen ist groß, vielleicht ist’s auch nur Eitelkeit.
Die Dinge fallen einem nun mal nicht in den Schoß und so verrinnt tatenlos die Zeit.
Und nach all den Jahren, wird auch keiner auf dich warten, nicht mal einer.
Und du denkst, du hast was zu sagen, dass die Leute dir zuhören.
Doch die Welt ist voller Fragen, die dich am Ende nur zerstören.
Einfach zerstören…
Ist es Irrsinn einem Zug nachzulaufen?! Oder sollte ich den Wunschtraum im Meer, bei mir vor der Haustür ersaufen?! Um die halbe Welt bin ich gereist, doch am selben Punkt, nicht weitergekommen, wieso lass ich es nicht gleich?! Weil eine Stimme nicht verstummen kann im Leben, weil der Traum stärker ist, als die bittere Wirklichkeit. Und drum kann ich nicht aufgeben… Und drum kann ich nicht anders! Und werde bis zum letzten Atemzug, nie und nimmer aufgeben!
RR, 29.11.2015 & 10.05.2018